Monstera deliciosa - Süsses Monster und Philodendron
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Monstera deliciosa - ein deliziöses Monster Wenn ihr genau hinschaut, seht ihr, dass ihre Blätter gelöchert sind |
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Imbê, eine Philodendronart, die der Monstera ziemlich ähnlich sieht. |
Jorge hat uns mal vor Jahren einen Ableger einer Monstera deliciosa geschenkt. Den haben wir natürlich gepflanzt und gehegt und gepflegt. Später haben wir dann noch einmal einen Ableger vom Ableger gemacht.
Als 2011 ein schweres Erdbeben Japan erschütterte und für einen Tsunami sorgte, gab es bei uns an der Küste Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutsche. Nein, die hatten nichts mit dem Erdbeben zu tun. Es war nur zufällig zum gleichen Zeitpunkt. Fast eine Woche lang war die nördliche Küste von Paraná von der Umwelt abgeschnitten, ohne Strom und ohne Trinkwasserversorgung. Straßen waren von Schlamm und umgefallenen Bäumen bedeckt.
Etwa 25 Kilometer die schmale Teerstraße weiter nördlich entlang gab es eine wunderschöne Allee mit Königspalmen und stattlichen Bäumen. An denen kletterten Philodendren mit riesigen Blättern. Etliche Bäume waren bei dem Unwetterereignis vom 11. März 2011 umgestürzt. Mit ihnen umgefallen sind auch die gigantischen Philodendren. Alessandro hat es geschafft, eine kleinere Ausgabe davon vom Ast zu abzuzwicken und nach Hause zu bringen. Wir haben sie am Fuß des stolzen Inga-Baumes gepflanzt.
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Noch unreife Früchte der Monstera deliciosa. Einmal reif schmecken sie süßlich und sind essbar |
Alexandra hat mich mit ihrem Kommentar beim Post über die Regenwaldkakteen darauf gebracht, mal über die Monstera deliciosa zu stöbern. Sie stammt aus den Regenwäldern Mexikos. Ihren Beinamen deliciosa verdankt sie ihren Früchten. Die sind eßbar und schmecken süßlich.
Vor ein paar Wochen hat mir Alessandro mal eine reife Frucht von der vermeintlichen Monstera gebracht. Ich hab mir ein Stück abgebrochen und in den Mund geschoben. Sofort hat der ganze Mundraum gebrannt, als hätte ich gerade Chilli-Pfeffer gekaut. Keine Sekunde habe ich gewartet, um das Fruchtstück wieder auszuspucken. Das Gefühl des Brennens ist trotzdem nach etlichen Mundspülungen nicht gleich wieder verschwunden. Alessandro hat noch gemeint, ob ich vielleicht eine allergische Reaktion hätte. Vorsichtshalber habe ich auch gleich eine Antihistamintablette geschluckt. Danach habe ich das Ereignis wieder verdrängt.
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Die Blätter des Imbê sind zwar monsterhaft riesig, aber haben keine Löcher, wie das bei der Monstera der Fall ist |
Beide gehören zu den Aronstabgewächsen. Während Monstera deliciosa tatsächlich eßbar ist, gilt das aber nicht für Thaumatophyllum bipinnatifidum, wie "unser" Monster-Philodendron auf botanisch heißt. Seine Blätter sind sogar "moderat toxisch", was auch immer das moderat dabei bdeutet. Bei Wikipedia steht zudem, dass der Saft aus den zerdrückten Blättern des Thaumatophyllum früher zum Fischen benutzt worden ist. Ins Wasser getröpfelt bewirkt er eine Betäubung der Fische, die dabei an die Oberfläche kommen und dann nur noch eingesammelt werden müssen. Jetzt ist mir auch das Brennesselgefühl auf der Zunge klar, nachdem ich an ihrer Frucht einen Naschversuch unternommen habe.
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"Stamm" der Philodendronart Imbê |
Der Imbê (Thaumatophyllum bipinnatifidum) ist hier bei uns im Atlantischen Regenwald heimisch. Er ist gigantisch und bildet richtige Stämme. Seine Luftwurzeln werden noch heute von einigen Einheimischen für artesanato (Kunsthandwerk) genutzt, um Körbe zu flechten oder auch um Besen herzustellen.
Kommentare
Ich mag meine Monstera, weil sie was von 70erjahre Retro-Charme hat. ^^