Cambucá - Die göttliche Frucht

Cambucá-Früchte, die gesunde Frucht aus
dem Regenwald 

Was eine leckere Frucht. Es muss eine der Lieblingsfrüchte der Götter sein. Cambucá heißt sie oder botanisch Plinia edulis. 

Nein, ihr kennt sie mit Sicherheit nicht. Sie wird nicht kommerziell angebaut oder vertrieben und sie wächst nur hier an einem begrenzten Küstenabschnitt Brasiliens. 

Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder über endemische Baumarten des Atlantischen Regenwaldes gestöbert, das heißt, Arten, die nur dort wachsen. Dabei bin ich auf Cambucá gestoßen oder Cambucazeiro, wie der Baum genannt wird. Ich habe ihn gleich auf meine Wunschliste gesetzt, die Liste der Baumarten, die ich bei uns noch pflanzen möchte.

Es ist ein seltener Baum. Er wächst lediglich im Atlantischen Regenwald und dort nur entlang eines schmalen Streifens der südlichen Küste Brasiliens, etwa von São Paulo bis Santa Catarina. Unser Sítio liegt da genau mittendrin. Im Wald sind mir die Früchte bisher noch nicht aufgefallen. Aber bisher kannte ich sie ja auch nicht.

Gestern hat überraschenderweise Koji eine Schüssel Cambucás vorbeigebracht, gelbe, etwa Aprikosengroße Früchte. Er wusste nichts von meiner Wunschliste, meiner Suche nach diesem einzigartigen Baum. Es war einer dieser wunderbaren Zufälle. 

Sofort habe ich mich in diese Frucht verliebt. Sie ist herrlich lecker, süß, leicht und erfrischend. Ihr Geschmack ähnelt vielleicht einer aus Honigmelone mit Pfirsichyoghurt, der absolut leicht ist. Sie hat nur wenig Saueres. Lediglich das Fruchtfleisch an der Schale ist ein wenig säuerlich. Die Schale selbst ist glatt und zäh, eignet sich nicht wirklich zum Essen. 

Im Internet lese ich, dass die Cambucá-Früchte gut für Marmeladen und Fruchtsäfte geeignet sind. Ich glaube, ich genieße sie lieber in natura. Sie sind einfach zu köstlich.

Die Cambucá-Frucht soll sogar heilende Wirkungen haben, gegen Bronchitis, Magenprobleme oder Diabetes kontrollieren. Abgesehen davon enthält sie mit 33mg pro 100g relativ viel Vitamin C. Ein Apfel hat je nach Art zwischen 5 und 30 mg Vitamin C. Cambucá ist zudem reich an Kalzium (21 mg pro 100 g Frucht) und Phosphor (22 mg pro 100 g Frucht). Sogar Eisen enthält sie. Mit 2,3 mg pro 100 g Frucht wäre sie eine ideale Eisenquelle für Vegetarier. Immerhin wird für Schweinefleisch auch nur ein Gehalt von 2,6 mg pro 100 g angegeben, beim Rindfleisch sind es 3,3 mg. 

Das Beste ist aber ihr göttlicher Geschmack, und daß sie dort, wo ich lebe heimisch ist.

Die Kerne von Kojis Cambucás sammle ich. Ich werde versuchen, sie zum Keimen zu bringen und die Kleinode dann bei uns im Wald und auf der Obstwiese pflanzen. 

aufgeschnittene Cambucá-Frucht
So sieht die Cambucá von Innen aus.
Gegessen wird von ihr, wie bei der Mango,
nur das innere Fruchtfleisch.


Kommentare

mondin hat gesagt…
Uiiii, toll, wieder was gelernt :) Ich hoffe, es gelingt Dir mit dem Ziehen eines Bäumchens!!
Gabriela B. Lopes hat gesagt…
Ja, das hoffe ich auch. Schade nur, dass es ein paar Jahre dauern wird, bis wir ernten können. Egal. So ist die Vorfreude noch größer...

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