Wir bauen: Nachtschicht und tonnenweise Arbeit
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Fundamentarbeiten |
Nur drei Fundamentgruben haben wir am ersten Tag betoniert. Ich habe mich trotzdem so gefühlt, als wären es hundert gewesen oder hunderte. Sogar die Oberschenkel haben am Abend gebrannt, vom vielen rauf und runter, um vor dem Betonieren aus den Gruben kübelweise das dort eingesickerte Regenwasser auszuschöpfen.
Am zweiten Tag war es noch schlimmer. Der von Alessandro per Hand angemischte Beton wollte nicht zur Neige gehen. Nach zweieinhalb rechteckigen Fundamentbasen war noch Beton übrig. Die Sonne gab indes schon Anzeichen, dass sie gleich hinter den Horizont kippen wird. Mindestens ein halber Kubikmeter Beton wartete aber noch darauf, verarbeitet zu werden. Also schnell die Schalungen für vier Säulen vorbereitet und ins Lot gebracht.
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Arbeiten bis in die Nacht hinein |
Inzwischen war es dunkel geworden und Schwiegermutter forderte Aufmerksamkeit und Essen ein. Sie ist pflegebedürftig und lebt seit etwa einem Jahr bei uns. Das verkompliziert alles noch mehr. Immer wieder ist etwas. Vor allem dann, wenn wir arbeiten und weniger Zeit haben, um uns um sie zu kümmern, wird sie zum Kind, das Aufmerksamkeit will.
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Alessandro mischt Beton an |
Theoretisch hat Alessandro die gleiche Menge wie am Vortag angemischt, nur dass wir dieses Mal viel mehr damit füllen konnten. Warum auch immer.
Habe in meiner Verzweiflung, irgendwie den Beton noch sinnvoll loszuwerden, Deckel von Pizzakartons hervorgekramt und sie mit Beton gefüllt. Das werden einmal Trittsteine werden. Die Pizzas haben wir gegessen, als Besuch aus Deutschland da war. In Zukunft werden wir uns jetzt jedesmal an Sabine, Angela und Christoph erinnern, wenn wir über die Pizza-Trittsteine laufen werden.
Habe in meiner Verzweiflung, irgendwie den Beton noch sinnvoll loszuwerden, Deckel von Pizzakartons hervorgekramt und sie mit Beton gefüllt. Das werden einmal Trittsteine werden. Die Pizzas haben wir gegessen, als Besuch aus Deutschland da war. In Zukunft werden wir uns jetzt jedesmal an Sabine, Angela und Christoph erinnern, wenn wir über die Pizza-Trittsteine laufen werden.
Das Pizzakartonfüllen hat nicht wirklich geholfen. Es war immer noch Beton übrig. Mittlerweile war es schon weit nach 21 Uhr. Sämtliche Kräfte und Nerven waren längst aufgebraucht. Alessandro hat den Rest des Betons deshalb im Anmischeck verteilt. Mit der jetzt glatten Unterlage wird das nächste Betonanmischen leichter ausfallen. Brauchen wir das Anmischeck nicht mehr, werde ich den dortigen Beton brechen und für das Pflaster vor dem Haus benutzen. Abendnachrichten, Novela und 22 Uhr waren längst vorbei, als wir nach getaner Arbeit und dem Säubern der Arbeitsgeräte endlich ins Haus sind.
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Trittsteine aus Pizzakarton |
Am folgenden Tag haben wir die Schalungen von den vier Säulchen entfernt und zufrieden das Ergebnis betrachtet. Trotz Nachtarbeit bei Laternenschein ist es ein schöner, glatter Beton geworden.
Den Rest der Gruben um die Säulen herum haben wir vorgestern wieder mit Erde zugeschaufelt. Jetzt spitzen nur noch ein paar Säulenreste heraus. Von der ganzen Arbeit, die dahinter steckt, ist nun nichts mehr zu sehen.
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1,3 Tonnen Dachplatten |
Heute früh kam der Kies und der Sand. Heute früh waren es aber auch schon 30 Grad. Während wir warten, dass die Sonne nicht mehr ganz so stark strahlt, spielen wir Hausputzen.
Was ich vergessen habe, ist der Zement. Von den sechs gekauften Säcken ist nach 14 gefüllten Fundamentgruben und neun Säulen nur noch einer übrig. Der wird wohl für die fünf fehlenden Säulen reichen, nicht aber für die vier Balken die darauf betoniert werden sollen.
Achso, vielleicht sollte ich noch sagen, was wir bauen. Es wird ein Zimmer mit Bad für Alessandro und mich. Unser bisheriges Haus ist ja nur ein Minihaus. Außerdem haben wir Schwiegermutter in unserem Zimmerl untergebracht, dem bisher einzigen Zimmer unseres Häusleins. Alessandro und ich campen währenddessen in der Wohnküche. Ist das neue Zimmer erst einmal fertig, geht es weiter. Dann wird ein Zimmer mit behindertengerechtem Bad für Schwiegermutter gebaut und das alte abgerissen.Übrigens wird nur die Basis betoniert. Der Rest kommt als Leichtbauweise mit Holz außen und Drywall drinnen darauf. Das Ganze ist zudem aufgeständert, zum Einen, weil wir uns in einer Senke befinden und damit die Feuchtigkeit fern gehalten wird, zum Anderen, weil so Luft unter dem Zimmerl durchziehen kann, was für ein besseres Raumklima sorgt. Die Holzbauweise hat noch den Vorteil, dass sie wesentlich weniger Kohlenstoff-Austoß verursacht, als ein gemauertes Haus.
Kommentare
seinem Leben auch schon viel Beton mit Hand gemischt wie Alessandro jetzt. LG und viel Erfolg!!
Liebe Grüsse und danke...