Bambuskaffee
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Eins unserer Kaffeebäumchen im Halbschatten des Bambus |
Fünf haben wir gepflanzt. Drei von ihnen sind übrig geblieben, im Halbschatten des Bambus. Recht glücklich sehen sie aber nicht aus. Unser Boden ist ihnen zu dicht. Im Frühjahr werde ich sie wieder mit Kompost versorgen. Jetzt im Winter macht das wenig Sinn.
Dieses Jahr habe ich sogar ein paar der Früchte ergattert. Nicht nur ich bin wild auf sie. Der Auerhahnähnliche Jacu verspeist sie ebenso leidenschaftlich. Er war es, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass sie reif sind. Als ich am Küchentisch saß, sah ich plötzlich wie sich der kleine Kaffeestrauch fast bis zum Boden runter biegt und oben drauf flatterte der schwarze Jacu mit den Flügeln, während er sich eine Frucht nach der anderen schnappte. Später habe ich die roten Früchte, die er übrig gelassen hat, abgestreift, sie entkernt und in die Sonne zum Trocknen gelegt.
Von einigen musste ich nicht einmal das Fruchtfleisch entfernen. Das haben vor mir schon die Ameisen übernommen. Auch Ameisen lieben Kaffee. Die Bohnen haben sie nach ihrem Fruchtfleischgelage am Strauch hängen lassen.
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Bittersüße Kaffeefrüchte und rechts davon die so begehrten Bohnen, die eigentlich die Kerne der Frucht sind |
Das Ergebnis von der Aktion ist etwa eine Handvoll Kaffebohnen. Die muss ich jetzt nur noch rösten.
Es heißt, irgendwo in Brasilien soll es einen Kaffeehersteller geben, der seine Früchte vom Jacu verspeisen lässt. Danach schickt er seine Mitarbeiter aus, damit diese die Jacukakke einsammeln, die Bohnen säubern und dann zu Kaffeepulver verarbeiten. Es soll der teuerste Kaffee der Welt sein. Woher die wissen, wo der Jacu sein Geschäft erledigt, weiß ich auch nicht. Ich habe bei uns bisher jedenfalls noch keine ausgekackten Kaffeebohnen gefunden.
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