Asche auf mein Haupt. Was soll ich sagen? So lange nicht geschrieben. "Es ist Juni", sagt Ursel. Mein letzter Eintrag ist Monate her und der Juni ist auch schon wieder rum. So viel ist passiert und doch wieder nicht wirklich etwas. Doch muss etwas Herausragendes geschehen, damit ich schreibe, euch wissen lasse, was los ist? Das Leck an Beiträgen liegt eher an meiner Verfassung. Seit wir mit dem Bau unseres Zimmerls angefangen haben, ist mein Hirn auf Bau fixiert. Ich plane, rechne, messe, hole Kostenvoranschläge ein, vergleiche, kaufe, stapel Holzbretter, Holzbalken, Bodenbretter, Deckenbretter, Nägel, Schrauben, Dachplatten aus Faserzement. Baue mit Alessandro Wände am Boden vor und stelle sie auf, säge Verbindungen der Dachbalken, helfe die über 30 Kilogramm wiegenden Dachplatten in die Höhe zu hieven, hobel Bretter und schleife sie. Am Abend bin ich so geschafft, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als auf dem Sofa zu liegen und zu dösen. Das Geschirr in d...
Kommentare
herrliche Beschreibung, da werde ich ganz neidisch, Kolibiris in der Küche, Eulen vor der Tür. Allerdings habe ich als Stadtmensch auch ein paar Begegnungen: über unserem Grundstück rüttelt ein Falke, morgens kann ich die Kaninchen beim Fressen beobachten, Eichelhäher, Krähen, Meisen, Amseln, Elstern und Tauben leben in unserem Garten und ab und an huscht ein Eichhörnchen über die Wiese. Ach ja, und vor drei Jahren verirrte sich eine Fledermaus in unsere Wohnung, musste sie vor der Katze retten, hatte sie auf meiner Hand, sah total süß aus. Das war auch sehr schön. Also, je mehr ich darüber schreibe, desto kleiner wird mein Neid, aber Kolibris in der Küche, seufz, so schöne Vögel, damit kann ich nicht dienen.
Alles Liebe
Vera
es stimmt, mit offenen Augen begegnest du überall der Natur und den Tieren. Hier in Brasilien sind es eben nur ein paar andere Tierarten als in Deutschland. Egal, wo man ist, es tut einfach gut, sich ein wenig Zeit zu nehmen und die Tierchen vor der Haustür zu beobachten - so lange es nicht gefrässige Nacktschnecken oder Ameisen sind, die sich über die mühsam hochgezogenen Pflänzlein hermachen....
Gruss Gabriela
wunderschön deine Tierbeschreibungen. Sind die Pferde bei dir geblieben, oder waren sie "nur" von der Göttin geschickt, für dich zu mähen? Ich finde es toll, wie du über den Puma schreibst. Bei uns hier auf der Grenze zwischen Sauerland und Bergischem Land gibt es natürlich keine. Aber im Frühjahr sind in der Nähe (an meiner bevorzugten Reitstrecke) an der Ennepetalsperre Luchse ausgewildert worden. Kannst du dir die Wogen in den lokalen Medien vorstellen? Die Bauern haben Angst, Spaziergänger haben Angst, ... Also ich hab dort noch nie einen gesehen, wenn ich rund um die Talsperre duch die Wälder reite. Ab und an ist mein Pferd nervös -was entweder von einem in der Luft stehenden Luchsgeruch oder, wahrscheinlicher, von meiner Hibbeligkeit kommen kann, weil ich doch so gerne einen sehen möchte. Sind ja nicht viel größer als Wildkatzen und haben mich wahrscheinlich schon längst mal aus einem Versteck heraus gesehen. Kolibris hats auch nicht bei uns, aber winzige Blaumeisen, punkige Haubenmeisen, dreiste Kohlmeisen, Kleiber, Specht, ... Direkt vor meinem Wohnzimmerfenster steht eine alte Linde, die mit einem Ast bei mir anklopft. Ab und an ist ein Eichhörnchen in ihr. Also habe ich auf meiner Fensterbank einen Ast so verhakt, dass es bis dahin kommen kann. Mag es aber nicht. Dafür kommen die Vögel und holen sich die Nüsse und Samen. Und wenn das Futter mal alle ist, probt eine kleine Blaumeise den Aufstand und macht solange auf sich aufmerksam (den drei Katzen hinter der Scheibe macht sie eine lange Nase)bis ich mit Nachschub komme.
Über dem Fenster, unter den Schieferplatten haben Fledermäuse Heimat gefunden. Es ist spannend zuzusehen, wenn sie morgens in der Dämmerung nach Hause kommen.
In der Steinmauer vor unserem Haus lebt eine Geburtshelferkröte. Mein Mann nennt sie Klingfrosch, weil sie uns die halbe Nacht mit ihrem Kling -Kling erfreut. :-)
Sag mal, wenn ihr Zuckerwasser für die Kolibris füttert, habt ihr keine Last mit Wespen (falls es die in Brasilien gibt) oder anderen Hautflüglern? Ich kenne das nämlich, wenn unsere Bienen im Herbst beigefüttert weerrden müssen. Bin ich nicht super ordentlich und klecker mit dem Zuckerwasser, geh ich anschließend besser flüchten.
Ich finde deinen Blick für die Natur und in die Natur einfach toll. Ich freue mich immer wieder, wenn ich feststelle, es gibt nicht nur oberflächliche Menschen deren MC Doof Müll ich oft genug am Straßenrand aufhebe.
Mit naturschwesterlichem Gruß
Anke
die Pferde waren leider nur zu Besuch. Heute haben sie in der Nähe am Bachufer gegrast. Ich hoffe aber schwer, dass sie mal wieder vorbei kommen. Das mit dem Zuckerwasser ist schon so eine Sache. Im Sommer machen sich auch die Ameisen darüber her. Wespen gibt es hier nicht so viele wie in Deutschland, zumindest sind sie mir bisher noch nicht so stark aufgefallen. Nur manchmal, da zutzelt auch eine Wespe an der Tränke. Das freut die kleinen gelb-braunen Vögel, deren Namen ich immer noch nicht weiß. Egal, sie schnappen sich die Insekten...
Das mit den Luchsen finde ich toll. So einen würde ich auch gerne mal sehen. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, wie sie von der breiten Bevölkerung aus Unkenntnis und vielleicht auch ein wenig Ignoranz verteufelt werden. In der Regel machen die Wildtiere aber eh einen weiten Bogen um uns Menschen...
Toll auch: du hast einen Bienenstock. Ich habe bisher immer nur den Imkern, von denen ich Honig gekauft habe, ein wenig bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut und sie mit Fragen überschüttet. Finde es beeindruckend, wie diese kleinen Schwirrer so wertvolle Produkte für uns erstellen (Propolis, lecker duftendes Wachs, Honig...).
Ja, die Natur ist etwas sehr Schönes und ich bin froh, nicht in einer großen Stadt leben zu müssen. Ich genieße es jeden morgen wieder, wenn die Vögel anfangen zu zwitschern, und jeden abend, wenn die Grillen zirpen und die Frösche glucksen. Es hat etwas Beruhigendes und schenkt mir Geborgenheit.
auch dir "naturschwesterliche" Grüsse
Gabriela