Auch wir im Regenwald feiern Weihnachten, wahrscheinlich etwas anders als ihr, aber wir feiern. Wir werden ein Lagerfeuer machen, es uns gut gehen lassen und der Welt und euch allen Frieden wünschen... 🏵️❤️
Im Wald von einem Bekannten haben wir Stachelpalmen entdeckt, Brejaúva heißen sie (Astrocaryum aculeatissimum). Ich habe ihre Früchte schon einmal gesehen. Hin und wieder werden sie an den Buden angeboten, die entlang der Straße in Morretes aufgebaut sind. Die dazu gehörige Palme war mir bisher unbekannt. Schöne, schlanke Palmen sind es, vielleicht 8 bis 10 Meter hoch, durch deren Blattkronen ein sanftes Licht fällt. Sie wachsen mitten im Atlantischen Regenwald und gleichen unseren Tucum-Pälmchen, nur dass sie größer sind. Einmal aufgebrochen, geben ihre Früchte ein nach Kokosnuß schmeckendes weißes Fruchtfleisch frei. Das heißt, freiwillig geben sie es nicht her. Es muss mit einem Messer rausgepuhlt werden. Auch die Ernte der Trauben mit den Nüsschen ist nicht so einfach. Der Stamm der Brejaúvas ist voll mit Millionen von dünnen Stacheln, die Nähnadeln alle Ehre machen. Jean hat sich einen langen Stecken zurecht geschnitzt, mit Gabel vorne dran und versucht,...
Entschuldigung. Ohne Strom und Internet ist es gar nicht so leicht, das blog aufrecht zu erhalten. Um im Lanhouse zu posten muss ich ausserdem mein Paradies verlassen. Wo da doch so viel zu tun ist. Den Umzug haben wir alle prima überstanden. Nach einer Woche und 5 Fahrten hatte ich alle Katzen eingefangen und zur neuen Heimat gebracht. Ein paar der acht waren ein wenig sauer über den Transport. Ein paar andere fanden die Wildnis alles andere als toll. Zumal da auch noch wilde Verwandte von ihnen leben. An einem der ersten Tage hörten wir gleich ein lautes Fauchen, wie von einem Löwen im Käfig nebenan. Mit Machete und Stock sind wir zu der Richtung getigert, aus der das Fauchen kam. Gesehen haben wir nichts, ausser Grünzeug. Gehört haben wir hingegen das Liebesmiaue und -gefauche der Wildkatzen. Ein wenig angsteinflössend, wenn ich nicht wüsste, dass sie noch mehr Angst vor uns Menschen haben. Inzwischen haben wir uns eingelebt, haben ein paar Bambus gepflanzt, das Hüttlein weiter ausg...
Ich hätte gerne ein Ökohäuschen. Aus Bambus soll es sein. Mit Wänden aus Lehm, einer Regenwasserzisterne, einem Brauchwasserzyklus und einem System von Versatzgruben mit anschliessender Pflanzenkläranlage. Das Wasser zum Duschen soll durch die Sonne aufgeheizt werden. Eliett, meine Nachbarin, hilft mir schon, Zwei-Liter-Petflaschen zu sammeln, aus denen der Wassererhitzer gebaut werden soll. Boden und Dach sollen mit Tetrapack isoliert werden. Also wasche ich fleissig Milch- und Saftpackungen aus und hänge sie zum Trocknen auf die Wäscheleine. Alessandro plant inzwischen kräftig am Grundriss des Häuschens und sucht im Internet Informationen. Er glaubt noch nicht so richtig, dass Bambus wirklich eine Alternative zu Eukalyptusholz ist. Balken aus Eukalyptus will ich nicht verwenden. Eukalyptus sind hier nicht heimisch und sorgen eher in den gigantischen Monokulturen für Probleme. Bambus wächst in Brasilien wild. Über 1300 verschiedene Arten soll es geben, darunter auch eine, die Stämme m...
Asche auf mein Haupt. Was soll ich sagen? So lange nicht geschrieben. "Es ist Juni", sagt Ursel. Mein letzter Eintrag ist Monate her und der Juni ist auch schon wieder rum. So viel ist passiert und doch wieder nicht wirklich etwas. Doch muss etwas Herausragendes geschehen, damit ich schreibe, euch wissen lasse, was los ist? Das Leck an Beiträgen liegt eher an meiner Verfassung. Seit wir mit dem Bau unseres Zimmerls angefangen haben, ist mein Hirn auf Bau fixiert. Ich plane, rechne, messe, hole Kostenvoranschläge ein, vergleiche, kaufe, stapel Holzbretter, Holzbalken, Bodenbretter, Deckenbretter, Nägel, Schrauben, Dachplatten aus Faserzement. Baue mit Alessandro Wände am Boden vor und stelle sie auf, säge Verbindungen der Dachbalken, helfe die über 30 Kilogramm wiegenden Dachplatten in die Höhe zu hieven, hobel Bretter und schleife sie. Am Abend bin ich so geschafft, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als auf dem Sofa zu liegen und zu dösen. Das Geschirr in d...
Cambucá-Früchte, die gesunde Frucht aus dem Regenwald Was eine leckere Frucht. Es muss eine der Lieblingsfrüchte der Götter sein. Cambucá heißt sie oder botanisch Plinia edulis. Nein, ihr kennt sie mit Sicherheit nicht. Sie wird nicht kommerziell angebaut oder vertrieben und sie wächst nur hier an einem begrenzten Küstenabschnitt Brasiliens. Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder über endemische Baumarten des Atlantischen Regenwaldes gestöbert, das heißt, Arten, die nur dort wachsen. Dabei bin ich auf Cambucá gestoßen oder Cambucazeiro, wie der Baum genannt wird. Ich habe ihn gleich auf meine Wunschliste gesetzt, die Liste der Baumarten, die ich bei uns noch pflanzen möchte. Es ist ein seltener Baum. Er wächst lediglich im Atlantischen Regenwald und dort nur entlang eines schmalen Streifens der südlichen Küste Brasiliens, etwa von São Paulo bis Santa Catarina. Unser Sítio liegt da genau mittendrin. Im Wald sind mir die Früchte bisher noch nicht aufgefallen. Aber bisher...
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