Blaue Samen vom Baum der Reisenden
Samen des Ravenala |
Sind das nicht tolle Samen?
Ich bin ganz begeistert von der Farbe. Überhaupt gibt es hier die interessantesten und buntesten Samen. Mein Lieblingssamen ist zur Hälfte knallrot und zur anderen Hälfte tief-schwarz. Heute will ich euch aber von diesen blauen Samen hier erzählen.
Alessandro hat sie von einer 1,5 Kilometer entfernten "Nachbarin" mitgebracht. Sie stammen von einem Ravenala (Ravenala madagascariensis). Er wird auch árvore-do-viajante genannt, Baum der Reisenden, weil er in seinen Blattansätzen Wasser speichert.
Seine Heimat ist eigentlich Madagaskar. Aber im tropischen Brasilien wird er als Solitärblickfang eingesetzt. Er wächst hier hervorragend und erfreut sich gerade wachsender Beliebtheit.
Wir haben einen Ravenala vor zwei Jahren gepflanzt, oben am Eingang. Er soll die Gäste empfangen und die Reisenden wieder verabschieden. Ihr seht ihn auf dem Foto. Noch sieht er aus wie eine Mischung aus einer Bananenstaude und einer Strelitzie, einer Paradiesvogelblume. Mit letzterer ist er auch verwandt. Wie sie gehört er zur Familie der Strelitziaceae. Seine Blüten sind auch ähnlich wie die der Paradiesvogelblume.
Baum der Reisenden |
Die blauen Samen sitzen in einem kleinen Schiffchen. Aus dem hat Alessandro sie herausgepuhlt. Wir wollen versuchen, aus ihnen Pflänzlein zu ziehen. Im Internet habe ich gelesen, dass die Samen dazu erst einmal 48 Stunden in Wasser eingelegt werden müssen. Dann kommen sie einen Zentimeter tief in die Erde. Ich bin ja gespannt, ob das klappt.
Unser Ravenala hat noch nicht geblüht. Er ist erst zwei Jahre alt und damit noch zu jung für Blüten, auch wenn er schon riesig ist.
Mit dem Alter wird er einen Stamm bilden und seine Blätter wie eine Palme hoch droben im Halbkreis in den Himmel strecken.
Theoretisch lassen sich auch über die vegetative Vermehrung Jungpflanzen von ihnen gewinnen. Wie Bananen bilden sie am Fuss ihres Stammes Kindel. Unsere hat schon zwei solcher Kindel erzeugt. Wir haben ihre Wurzeln vorsichtig freigelegt und dann mit dem Buschmesser vom Stamm der Mutterpflanze getrennt und sie in Eimer gepflanzt. Jetzt warten wir darauf, dass sie Wurzeln bilden und wachsen. Hoffentlich klappt es.
Wenn dann auch noch ein paar von den Samen aufgehen, werden wir ein paar von ihnen pflanzen und den Rest bei Freunden und Bekannten gegen andere Pflanzen eintauschen. Ich hätte gerne einen Fackel-Ingwer oder Bastão de Imperador, Königsstab, wie er hier genannt wird,
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