Radlunterwäsche für meinen Rücken

Heute kann ich mich nicht mehr bewegen, d.h. heute Vormittag war ich noch völlig beweglich, bis sich plötzlich mitten unter meinen Gymnastikübungen ein Krampf am Rücken ausgebreitet hat. Die Muskeln am Schulterblatt. Meine Schwachstelle.
Alessandro hat mich zum Haus geführt, zum Bett. Da lag ich dann, wie ein toter Käfer auf dem Rücken und habe gewartet, bis der Krampf nachlässt.
Jetzt sitze ich hier mit der Wärmeflasche, am Schaffell angelehnt, mit Muttis wärmender Radlunterwäsche, Windweste und der dicken Leinenwolljacke, um meinen Rücken warm zu halten.
Da siehst du mal, wie gefährlich Gymnastik ist, sagt Alessandro und erinnert mich daran, dass ich keine 20 mehr bin. Aber selbst mit 25 hatte ich schon am gleichen Schulterblatt Probleme, die ich damals mit Fangopackungen und Massage behandelt habe. Vielleicht hat der Schlamm aus unserem Sumpf ja auch heilende Kräfte oder der weiße Lehm? Aber es regnet und es ist zu kalt, als dass ich den Wunsch verspüren würde, mich meiner Kleider zu entledigen und von meinem Süßen massieren zu lassen. Werde mich in eine Decke einmummeln, den Geräuschen des Regenwaldes lauschen und versuchen, mich zu entspannen.
Krämpfe begleiten mich seit der Pubertät, meistens an meinen feschen Wadeln oder der Fußsohle. Jetzt haben die Schmerzen am Rücken längst nachgelassen. Meine Bewegungen sind indes noch von der Angst vor einem weiteren Krampf gekennzeichnet.
Morgen wird wohl Alessandro das Durchbohren der Bambusstangen übernehmen müssen.
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