Von Wahlen und Frauen

"Jetzt warten wir sehr sorgfältig und in Demut ab, was die Bürger haben wollen", soll Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber gesagt haben, nachdem er seine ausgefüllten Scheine in die Wahlurnen geworfen hatte. Wie wartet man "sorgfältig", Herr Stoiber? Still in der Ecke stehen, den Blick zum Himmel gerichtet und dabei schon alle Seiten eines möglichen Wahlausgangs bedenkend? Ganz so sorgfältig kann das das Warten aber nicht gewesen sein, wenn ich die Berichte verfolge, die am 19. September in der Süddeutschen Zeitung erschienen sind. Ungewissheit spricht aus ihnen. Alles ist offen, wie gehabt. Auch dem Herrn Stoiber hat das "sorgfältige Warten" nichts geholfen. Er weiß immer noch nicht, ob er für ein Amt in Berlin zur Verfügung stehen würde oder nicht.
Ich weiß, das ist alles nichts Neues. Ist schon alt. Doch die Zeitungen sind erst gestern in meinem Postfach gelandet, in Form eines Päckchens. Meine Mutter hat alle möglichen Zeitungsausschnitte für mich gesammelt. Wenn du wüsstest, liebe Mama, wie gut mir diese Lektüre tut. Veraltet oder nicht, ist völlig egal. Neues erfahre ich trotzdem. Deutschland ist keineswegs allein mit einem Patt beim Wahlausgang. Auch In Neuseeland wollte das Volk weder die eine, noch die andere große Partei. Auch in Neuseeland waren es wohl die Aussagen zu den Steuern und zur Wirtschaftspolitik, die den Bürgern nicht gefallen haben. Ein paar Unterschiede gibt es aber dennoch zwischen den beiden Ländern. Mit Erstaunen lese ich, dass Neuseeland eine Staatschefin hat. Das wusste ich bisher nicht. Helen Clark heißt sie, ist 55 Jahre alt und hat die Wirtschaft in eine Boomphase geführt, wie der SZ-Artikel verrät. Sie hat einiges geleistet, was Bundeskanzler Gerhard Schröder noch weiter erblassen lassen dürfte. So sank unter ihrer Führung die Arbeitslosenrate auf 3,7 Prozent. Tolle Frau, denke ich mir. Die sollte ich mir mal genauer ansehen. Überhaupt nehme ich mir nach all der Lektüre vor, mal im Internet danach zu stöbern, in welchen Ländern Frauen an der Spitze der Regierung sind. Deren Zahl dürfte inzwischen angewachsen sein. Dem Oberbayerischen Volksblatt entnehme ich immerhin, dass es auch in der Ukraine eine Ministerpräsidentin gibt, Julia Timoschenko, und in China der Regierungs-Vizeposten ebenso von einer Frau, Wu Yi, gemanagt wird. Das macht mich doch gleich ein bißchen stolz. Freilich, nicht alle Frauen an der Macht, sind ein wahrer Segen. Condoleezza Rice hätte ich jedenfalls nur ungern als Landeschefin. Gut, Angela Merkel auch, ich gebe es zu....

Kommentare

Vera hat gesagt…
Liebe Gabriela,
wenn du herausgefunden hast, wo Frauen alles an der Macht sind, wäre es schön, wenn du das auch ins Netz stellen könntest. Fände ich nämlich auch interessant das zu erfahren. Allerdings muss das nicht immer gleich auch was positives bedeuten, wie du ja selber sagst. Wie hat Renate Kühnast so schön gesagt, wo Frau draufsteht ist noch lange nicht Frau drin. Wobei wir dann natürlich wieder bei der Frage wären. Was ist eine Frau?
Liebe Grüße
Vera

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